Spirituelles – Bernhard von Clairvaux für unsere Zeit

Bernhard preist den Namen Jesu Kreuzgang Stift Wilhering

Bernhard preist den Namen Jesu
Kreuzgang Stift Wilhering

Gedanken zum Fest des hl. Bernhard von Clairvaux

Das Tagesgebet vom Fest des hl. Bernhard schlägt eine gute Brücke zu diesem Heiligen, von dem uns immerhin 900 Jahre trennen. Es hat geheißen: Allmächtiger Gott, du hast den hl. Bernhard mit brennender Sorge für die Kirche erfüllt und ihn in den Wirren seiner Zeit zu einem hellen Licht gemacht. In den Wirren und Bedrängnissen unserer Zeit schauen wir heute aus nach Vorbildern, die uns Orientierung und Hoffnung geben. Auch unsere Kirche und unsere Klöster erfüllen uns manchmal mit Sorge, wie es gut weitergehen kann und wie wir unseren Auftrag erfüllen können.

Bernhard war einer, der von brennender Sorge erfüllt war, und er war ein helles Licht für seine Zeit. Er war nicht nur Mönch und Priester, sondern hat sich auch für Frieden und Gerechtigkeit in seiner Zeit eingesetzt. Manches an ihm verstehen wir vielleicht aus heutiger Sicht nicht. Auch bei Heiligen gibt es nicht nur Licht.

Bernhard hat gewusst, dass es nicht sein Licht ist, sondern das Licht Gottes, das die Menschen erleuchtet. Er war fasziniert von diesem unendlichen Licht Gottes, das in Jesus Mensch geworden ist. In einer Adventpredigt sagt Bernhard einmal dem Sinn nach: Gott ist das unendliche Licht, das niemand schauen kann. Aber mit Jesus ist dieses Licht für uns Menschen wie in eine Laterne gefasst worden.

In besonderer Weise hat Bernhard das Licht Gottes im Wort Gottes erlebt. Er war berührt vom Wort Gottes und hat es auch so den Menschen so dargelegt.

Auch unsere Berufung als Mönche und Ordensleute hängt wesentlich mit unserer Beziehung zum Wort Gottes zusammen. Wir sind durch die Psalmen, Lesungen und Schriftexte immer wieder konfrontiert mit den Worten der Heiligen Schrift. Sie sind gleichsam das Licht aus dieser Laterne Gottes, das wir aufnehmen sollen und für das wir die Scheiben unserer eigenen Laterne reinigen und putzen sollen, damit wir durchlässig und durchscheinend werden können für dieses Licht

Abt Reinhold Dessl zum Bernhard-Fest am 20. August 2016

20.08.2016 cb