Spirituelles – Verkündigung ist keine Einbahnstraße
Das Thema „Verkündigung“ trifft das Wesen des christlichen Glaubens
und wird über seine Zukunftsfähigkeit entscheiden.
Es geht darum, „auskunftsfähig“ für den eigenen Glauben zu werden
und anderen zu vermitteln, welche Hoffnung uns erfüllt.
Bischof Manfred hat einmal das Wort „Zeuge des Glaubens“ so gedeutet:
„Zeuge sein hat auch etwas mit dem Ziehen zu tun:
mitziehen, motivieren, anstecken, ausstrahlen,
manchmal auch schieben, bewegen, auf Ideen bringen.
Aber auch Menschen im Glauben anstecken,
auf gute Gedanken bringen, mit auf den Weg nehmen, vorbeten …
Manchmal hat das Ziehen des Zeugen auch damit zu tun,
einen Karren, der sich verfahren hat oder stecken geblieben ist, wieder in Gang zu bringen.“
Verkündigung ist für mich keine Einbahnstraße,
sondern man bekommt oft mehr, als man gibt.
Wenn ich nur daran denke,
wie mir vor kurzem eine Frau nach einem plötzlichen Todesfall gesagt hat:
„Wie gut ist es doch, glauben zu können, denn da kann ich etwas in die Hände eines Größeren legen.“
Ich bin als Seelsorger dankbar, immer wieder auch Nahrung für meinen eigenen Glauben zu bekommen.
Abt Reinhold Dessl im Pfarrblatt Gramastetten September 2017, S. 2.
cb