Stift Wilhering – Hochfest des hl. Bernhard am 20. August
Sonntag, 19. August 2018 – Vorabend zum Hochfest
18 Uhr: 1. Vesper im Gregorianischen Choral
Montag, 20. August 2018
10 Uhr: Konventamt
Lesungen und Gebete der Liturgie – Schott-Messbuch
18 Uhr: 2. Vesper im Gregorianischen Choral
Hl. Bernhard von Clairvaux – Hochfest
Dieses Hochfest ist bei den Zisterziensern das höchste Ordensfest.
Im Stift Wilhering ist es traditionell der Tag der Einkleidungen und der Professfeiern.
cb
Abt Reinhold Dessl war im Juli 2018
zu Besuch bei den Zisterzienserinnen in Bolivien (Apolo und La Paz)
90 Jahre nach der Ankunft von Abt Justin Wöhrer in Bolivien
15. – 28. Juli 2018
OÖNachrichten 17.08.18
Ordensgemeinschaften 16.08.18
Facebook-Postings von Abt Reinhold Dessl
Fotos (1)
Fotos (2)
Abt Justin Wöhrer (1872-1943)
Gründer der Wilheringer Bolivienmission
Rückblick: Altabt Gottfried in Bolivien (2013)
Eröffnung des Balduin-Sulzer-Archivs im Stift Wilhering
Bericht von Michaela Schwarzbauer
„Meine Musik versteht sich als zwischenmenschliches Kommunikationsmittel,
soll also für den durchschnittlichen Musikinteressenten verstehbar sein.“ (Balduin Sulzer)
Am 11. Mai 2018 wurde das Balduin-Sulzer-Archiv in den Räumen des Stiftes Wilhering eröffnet.
Eine Kastenfront links vom Eingang beherbergt die Seele des Archivs, die mittlerweile beinahe 600 Kompositionen aus der Hand Balduin Sulzers – Opern, Symphonien, Kammermusikwerke, eine Fülle an geistlichen Kompositionen, verfasst für ganz spezifische Anlässe, aber auch Gelegenheitswerke. Aus archivarischer Sicht sind die von Pater Maximilian Bak zusammengestellten Autographen der wertvollste Schatz.
Ein Archiv soll darüber hinaus auch Einblicke in das ganz Besondere im Leben einer berühmten Persönlichkeit ermöglichen: Orden und Urkunden in der Vitrine zeugen davon ebenso wie Plakate vom „Außergewöhnlichen“.
Aber auch der junge Josef Sulzer, der einst zu Fuß mit Sack und Pack nach Wilhering kam, lässt sich in Fotos entdecken, seine Schulhefte erinnern an die Gymnasialzeit in Wilhering, Interviewtranskripte verdeutlichen, welche Bedeutung das Kloster für den musikalischen Werdegang Frater Balduin Sulzers hatte.
Balduin Sulzer hat seine Heimat in Wilhering gefunden: Unter diesem Blickwinkel erscheint es logisch, dass sich auch sein Archiv hier befindet. Großzügige Unterstützung durch das Stift Wilhering, das Land Oberösterreich, die Gemeinde Wilhering und die Universität Mozarteum Salzburg haben es Dr. Michaela Schwarzbauer und Dr. Thomas Hochradner möglich gemacht, auf einem von Mag. Maria Chiu sorgfältig gelegten Grundstock, einem ersten Werkkatalog, aufzubauen.
Das Balduin-Sulzer-Archiv ist kein staubiger Raum, der Vergangenes „wegschließt“, sondern ein lebendiger Kosmos, der dazu einlädt, sich in Leben und Werk des Komponisten zu vertiefen. Schriften und vielfältige Exponate sollen dazu verleiten, sich nach persönlicher Terminvereinbarung mit Pater Maximilian Bak auf Streifzüge zu begeben. Diese ermöglichen vielleicht manches schon Vergessene wieder wachzurufen, lassen neue Zusammenhänge deutlich werden und eröffnen ganz unerwartete Begegnungen mit Wilherings „Composer in Residence“.
Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, um 9:00 Uhr – Pontifikalamt und Orgelweihe
Restaurierung der großen Orgel in der Stiftskirche Wilhering
Ein Zwischenbericht von Stiftsorganist Ikarus Kaiser
Die Hauptorgel der Stiftskirche Wilhering wurde im Jahre 1884 von Leopold Breinbauer zur Regierungszeit des Abtes Alois Dorfer anlässlich der Feier von dessen 50-jährigem Priesterjubiläum errichtet. Sie war damals das erste große Orgelwerk des jungen Orgelbauers Breinbauer, der die Werkstätte von seinem Vater übernommen hatte. An der künstlerischen Konzeption des Instrumentes hatte der Bruckner-Freund und Linzer Domorganist Karl Waldeck maßgeblich mitgewirkt. Waldeck spielte am 11. Dezember 1884 das Eröffnungskonzert, wozu er auch eine eigene Komposition für beide Orgeln der Stiftskirche beisteuerte. Eine Erweiterung der Orgel erfolgte zu Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts durch die Oberösterreichische Orgelbauanstalt im Sinne des damals vorherrschenden neobarocken Klangverständnisses.
Die international renommierte Orgelbaufirma Kuhn aus Männedorf am Zürichsee restauriert derzeit die Orgel in mehrmonatiger Arbeit seit November 2017. Neben vielen restauratorischen und konservatorischen Maßnahmen am Pfeifenwerk und an sämtlichen zur Mechanik und Windversorgung gehörenden Teilen werden insgesamt zwölf Register entweder neu rekonstruiert oder dem romantischen Klangbild entsprechend rückgeführt und umgestellt. Außerdem werden die fünf ursprünglich vorhandenen Register-Kombinations-Schalter, die sogenannten „Kollektive“, wieder aktiviert. Das Gesamtkonzept, das in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt worden ist, sieht im Wesentlichen eine Rekonstruktion des Breinbauer’schen Originalzustandes im Ober-, Unter- und Pedalwerk vor, wobei das später ergänzte Brüstungspositiv im Sinne des gewachsenen Zustandes als Zutat respektiert und an das klangliche Gesamtbild herangeführt wird. Für die restauratorischen Arbeiten an den Fassungen des Spieltisches und am Orgelgehäuse wurde die Firma Hebenstreit-Wirlitsch OG aus Wolfsegg am Hausruck beauftragt.
Im Zuge des Restaurierungsprojekts fanden im Jahr 2017 zu Vergleichszwecken mehrere Exkursionen zu verschiedenen Orgeln statt. Die Mitarbeiter der Firma Kuhn und ich besuchten unter anderem mehrmals die beiden Breinbauer-Orgeln im Stift Hohenfurth, heute Vyšší Brod, sowie die Orgeln der Stadtpfarrkirchen Eferding, Traun und der Basilika Maria Puchheim. In mehrfacher Hinsicht dient besonders die große Orgel der Stiftskirche Hohenfurth als künstlerisches Vorbild für die Restaurierungsarbeiten in Wilhering. Weitere Fahrten führten uns in die Stadtpfarrkirche Freistadt, um dort eingelagerte Originalbestände der alten Breinbauer-Orgel zu besichtigen. Ein Ankauf des dort noch bestehenden Registers „Geigenprincipal 8‘“ ermöglichte schließlich die Weiterverwendung dieses originalen Registers in Wilhering, das andernfalls komplett rekonstruiert werden hätte müssen. Weitere Berichte zur Orgelrestaurierung folgen nach dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten.
Bericht über die Orgelführung am Sonntag, 15. April 2018
Pontifikalamt und Orgelweihe am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, um 9:00 Uhr
cb
Der Auferstandene ist ihr als Licht aufgeleuchtet
Maria Magdalena ist nicht nur die erste und prominenteste Osterzeugin, sie ist momentan auch ein Kinostar und Hauptperson in einem gleichnamigen Film, der die Geschichte dieser biblischen Person zum Inhalt hat. Entgegen einer kirchlichen Tradition, die bis vor nicht allzu langer Zeit Maria Magdalena mit der fußwaschenden Sünderin gleichsetzte, und entgegen einer oberflächlichen und biblisch nicht belegbaren Sichtweise, die Maria Magdalena zu einer Geliebten Jesu machte, wird in diesem Film ein sehr einfühlsames Porträt einer Frau gezeichnet, die durch die Begegnung mit Jesus die Kraft bekommt, sich aus der damaligen männlichen Bevormundung zu emanzipieren.
Schon in der Begegnung mit dem irdischen Jesus ist Maria Magdalena ein Licht aufgeleuchtet. Im Film wird das so dargestellt, dass er sie ermutigt, auf ihr Herz zu hören, ihre Gefühle zu beachten. Mutig schließt sie sich der Jesusbewegung an. In seiner Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten hört sie einmal Jesus fragen: „Wie fühlt es sich an, solchen Hass im Herzen zu haben?“ Und ihn fragt sie dann auch einmal an einer Stelle des Films: „Wie fühlt es sich an, so mit Gott verbunden zu sein wie du?“
Wie Maria Magdalena zu ihren Gefühlen steht, hören wir auch im Evangelium. Sie „stand draußen vor dem Grab und weinte“, heißt es. Damit Ostern werden kann, ist wohl wichtig, auch den Karfreitag und den Karsamstag zuzulassen. Es braucht auch die Konfrontation mit den Gräbern unseres Lebens. Wir dürfen die Realität des Schmerzes, des Scheiterns und des Todes nicht ausblenden aus unserem Leben. Selbst dort, wo wir scheinbar zugrunde gehen in unserem Leben, kann sich etwas auf einmal als tragender Grund erweisen.
„Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“ So fragt der Auferstandene Maria Magdalena. Es ist eine Eigenart des Auferstandenen, dass er Fragen stellt, die Menschen auch zur Konfrontation mit sich selber führen. „Worüber habt ihr unterwegs miteinander geredet?“, wird er dann die Emmausjünger fragen. Auch wenn der Auferstandene schon die Antwort weiß, stellt er trotzdem Fragen, und sie bringen in den Menschen etwas in Bewegung.
Aber erst als er sie bei ihrem Namen ruft, geht ihr vollends das innere Licht auf, und sie erkennt den Auferstandenen. Und sie erhält den Auftrag, mit der Botschaft des Auferstandenen zu „seinen Brüdern“ zu gehen. So wird Maria Magdalena zur ersten Zeugin der Auferstehung, zur „Apostelin der Apostel“, wie sie genannt wird.
Ostern ermutigt uns, dass wir uns so wie Maria von Magdala auf eine Begegnung mit dem auferstandenen Herrn in Glauben und Gebet einlassen und dass wir seine Zeugen bei den Menschen werden. Sein Licht leuchtet in der Finsternis und möchte auch unser Leben hell machen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesegnetes Osterfest!
Abt Reinhold Dessl